Einmal haben ihm die Russen die Wolken "weggesprengt", in St. Petersburg, mit Flugzeugladungen voller Chemie - nur damit er Sonne hatte für ein Konzert. Der Hamburger Veranstaltungsmanager Wolfgang Sabrowsky, 58, ist einer dieser Menschen, die glauben, dass ihnen alles gelingt. Und weil sie es glauben, gelingt es auch. Jetzt will er den Gänsemarkt in einen Beach-Club verwandeln.

Kein Problem für einen, der schon als Jugendlicher Zelte ebenso schnell abzubrechen wie aufzubauen verstand. Mit 17 lief er von zu Hause weg, um sich Hausbesetzern anzuschließen. Seine Rastlosigkeit trieb ihn nach Johannesburg, er veranstaltete Königskrönungen im afrikanischen Busch ebenso wie eine HIV-Konferenz in Burkina Faso und die Feier zum 80. Geburtstag von Nelson Mandela, für die er Michael Jackson holte. 15 Jahre lang war Sabrowsky in Afrika und sah seine Heimat Hamburg nur im Winter, wenn er den Gänsemarkt-Weihnachtsmarkt organisierte.

Seit einem halben Jahr ist er nun dauerhaft zurück in der Heimat, seiner Söhne wegen. Die beiden Wuschelköpfe, sieben und neun Jahre alt, seien schon echte Hamburger Jungs geworden. Wie der Vater. Ein Optimist ist er geblieben, aber ruhiger ist er geworden, verantwortungsbewusster. Zurzeit ist er täglich am Gänsemarkt zu finden, ungewohnt still, in sich gekehrt. Er atme Hamburg ein, sagt er. "Ich inhaliere diese Stadt."