Die Studie bezieht sich auf fünfjährige Hamburger Kinder, die nach den Ferien in die Schule kommen. Auch Übergewicht ist ein Problem.

Hamburg. Sprachprobleme, Übergewicht, motorische Defizite - die Gesundheit von Hamburgs Fünfjährigen ist zum Teil besorgniserregend. Fast jedes sechste Kind, das nach den Ferien in die Schule kommt, hat Probleme, richtige Sätze zu formulieren. Bei den Jungen ist es sogar jeder fünfte. Besonders groß sind die Sprachprobleme in Bergedorf, Harburg, Hausbruch, Lurup, Osdorf und Steilshoop, dort ist jeweils rund ein Drittel der zukünftigen Erstklässler betroffen. Doch auch in Stadtteilen wie Blankenese, Hummelsbüttel oder Poppenbüttel zeigen mehr als zehn Prozent der Kinder Auffälligkeiten in der Sprachkompetenz.

Die Ergebnisse stammen aus den Schuleingangsuntersuchungen, wobei nur die Stadtteile berücksichtigt wurden, in denen mehr als 100 Kinder untersucht worden sind. Demnach weisen auch 13 Prozent der Jungen und immerhin acht Prozent der Mädchen motorische Defizite auf - sie können nicht seitlich hin und her springen. Besonders deutlich wurde das ebenfalls in Bergedorf und Hausbruch. Alarmierend ist zudem der hohe Anteil an übergewichtigen Fünfjährigen. Rund 15 Prozent der Kinder haben Übergewicht oder sogar krankhaftes Übergewicht. In den Bezirken Mitte, Bergedorf und Harburg ist sogar jeder fünfte Fünfjährige betroffen.

Die Fraktion der Linken hatte die Ergebnisse in einer Kleinen Anfrage abgefragt, Fraktionschefin Dora Heyenn nannte die Resultate "erschütternd". Gerade die Sprachprobleme müssten differenziert betrachtet werden - da diese sich durch alle Stadtteile ziehen, könnten nicht allein Migranten betroffen sein. "Hier muss genau nach den Ursachen gesucht werden", sagte Heyenn. Die große Zahl an übergewichtigen Kindern zeige zudem, wie wichtig eine gute Verpflegung in den Schulkantinen sei.

Auch in der Schulbehörde ist man alarmiert - betonte allerdings, dass die Schulen direkt mit einer entsprechenden Förderung starten würden. "In der Regel können 35 Prozent der Kinder mit Sprachproblemen nach einem Jahr aus der Förderung entlassen werden", sagte ein Sprecher.