Die Sanierung der beiden Hamburger Hauptkirchen wird mit 650.000 Euro vom Bund gefördert. Die Arbeiten haben bereits begonnen.

Altstadt. Der Bund hilft, zwei der fünf Hamburger Hauptkirchen zu modernisieren. St. Jacobi und St. Katharinen bekommen für ihre Sanierung insgesamt 650.000 Euro Fördergelder. Der Haushaltsausschuss des Bundestages bewilligte sie im Rahmen des Programms "Substanzerhaltung und Restaurierung von unbeweglichen Kulturdenkmälern von nationaler Bedeutung". Einen entsprechenden Antrag hatten die Hamburger Bundestagsabgeordneten Johannes Kahrs (SPD) und Rüdiger Kruse (CDU) gestellt.

"Unsere Freude ist riesig", sagen Rainer Biskup, verwaltender St.-Jacobi-Vorsteher, und Maren Trautmann, St.-Katharinen-Gemeindepastorin. "Das Geld können wir gut gebrauchen." Schließlich sei an beiden Kirchen einiges zu tun, um sie zu erhalten.

In St. Katharinen soll der Innenraum saniert werden. "Nachdem wir seit 2007 den Turm und das Außenmauerwerk restauriert und diese Arbeiten fast abgeschlossen haben, konzentrieren sich die Arbeiten nun auf das Innere", erklärt Maren Trautmann. Aktuell werde der Fußboden aufgebrochen und mit der Keller-Erweiterung begonnen. Insgesamt seien gut 20 Millionen Euro veranschlagt, von denen der Bund jetzt 500.000 übernehme, nachdem er auf Wirken Johannes Kahrs' schon einmal sechs Millionen zugesagt habe. Die Restaurierung solle bis Ende 2012 gehen.

Die geschätzten Kosten für die St.-Jacobi-Renovierung belaufen sich auf 685.000 Euro - 367 700 vom Kirchenkreis Hamburg-Ost und der Kirchengemeinde, 158.300 vom Land, 9000 vom Nordelbischen Kirchenamt und nun 150.000 vom Bund. "Mit dem Geld wollen wir den Turm und das äußere Mauerwerk sanieren", sagt Rainer Biskup: "Das ist nötig, da wir schon im vergangenen Winter den Bereich um die Westfassade absperren mussten, weil diese herunterbröckelte. Zudem haben wir beim Turm eine Westneigung festgestellt, die zwar noch ungefährlich, aber nicht zu vernachlässigen ist." Die Renovierung habe diese Woche begonnen und solle bis Herbst dauern.

"Überaus glücklich" über die Restaurierung der zwei Hauptkirchen sind Johannes Kahrs und Rüdiger Kruse, jene Politiker, die die Initiative übernahmen. "Diese beiden Bauten sind für unsere Metropole von herausragender Bedeutung", sagt CDU-Mann Kruse. Sein SPD-Kollege ergänzt: "Beide Kirchen bilden mit ihrer Historie und ihrer Lage in der Mitte Hamburgs wertvolle Schnittstellen zwischen Tradition und Moderne. Ihre reine architektonische Präsenz ist jeweils prägend für das Bild der Stadt." Auch Gabriele Bohnsack-Häfner vom Hamburger Denkmalschutzamt zeigt sich erfreut über die Kirchenförderung des Bundes: "Insgesamt werden 15 Millionen Euro für Denkmäler in Deutschland bereitgestellt. Davon hat Hamburg einen ordentlichen Batzen abbekommen. Wir können zufrieden sein."

Auch wenn die evangelisch-lutherischen Hauptkirchen St. Katharinen und St. Jacobi bald erneuert scheinen, sind sie tatsächlich das Gegenteil: Beide stammen aus dem 14. Jahrhundert. Seit 1922 genießen sie Denkmalschutz. St. Katharinen gilt als ältestes Bauwerk des Hamburger Stadtgebiets.