Hamburg. In Hamburg leben die meisten depressiven Studenten. Das geht aus dem Gesundheitsreport 2011 der Techniker Krankenkasse (TK) hervor. Demzufolge leidet jede neunte Studentin und jeder 16. Student an Depressionen - das sind bei den weiblichen Studierenden fast 20 Prozent, bei den männlichen knapp 38 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt. Der Anteil der mit Antidepressiva behandelten Studenten ist seit 2006 um 25 Prozent gestiegen: Mehr als vier Prozent der Studentinnen und mehr als drei Prozent der Studenten nahmen 2010 Medikamente gegen Depressionen.

"Die Zahlen belegen zwar keinen Kausalzusammenhang zwischen Studienbedingungen und gesundheitlichen Belastungen, aber sie lassen vermuten, dass die jüngsten Reformen in der akademischen Ausbildung nicht spurlos an den jungen Menschen vorbeigehen", sagt Angelika Schwabe, Leiterin der TK-Landesvertretung Hamburg. Der Druck, das Studium zügig zu absolvieren, sei durch Studiengebühren und die Einführung der Bachelor- und Master-Studienabschlüsse gestiegen.

Hamburg weist mit den Stadtstaaten Berlin und Bremen überdurchschnittlich hohe Raten bei der Diagnose "Depression" auf. Das dürfte laut TK mit der guten Erreichbarkeit von Psychotherapeuten in Metropolen zusammenhängen. "Je größer das psychotherapeutische Angebot vor Ort, desto größer sind die Behandlungsraten", sagt TK-Leiterin Schwabe.