Eine Glosse von Alexander Josefowicz

Erinnern Sie sich noch an Milli Vanilli? Nein? Das waren diese beiden lustigen Hupfdohlen mit den monströsen Schulterpolstern, die 1990 zugeben mussten, dass sie nicht singen können. Und es auch gar nicht erst versucht hatten. Stattdessen bewegten sie ihre Münder zum Playback, hopsten zu den Tönen von "Girl You Know It's True" durch die Gegend, bekamen für vermeintliche Sangeskunst einen Grammy und mussten ihn später wegen Betrugs wieder abgeben. Ende der Geschichte? Leider nein.

Denn der verbliebene Zappelphilipp, Fabrice "Fab" Morvan, ist partout nicht von seiner fixen Idee abzubringen, ein Star zu sein. Immer mal wieder schraubt er an einem von wenig Erfolg gekrönten Comeback-Versuch. Die "Love Revolution" von 2003 fiel jedenfalls wegen unterirdischer Verkaufszahlen des so benannten Solo-Albums aus.

Nachdem es einige Jahre angenehm still um ihn war, folgt nun der nächste Anlauf. Mit dem notorisch erfolgreichen Trance-DJ Tiësto und Eminems Tour-Plattendreher The Alchemist will Morvan das erreichen, was wohl niemand für möglich oder notwendig gehalten hätte: eine musikalische Wiedergeburt.

Die geht wahrscheinlich genauso aus wie sein Auftritt beim RTL-Dschungelcamp: Morvan wurde 2004 als Erster wieder nach Hause geschickt. Dabei hatte er sich wirklich Mühe gegeben und das gemacht, was er am besten kann: nicht gesungen.