Unbekannte zündeten Wagen direkt vor einem Wohnhaus an. Die Flammen griffen schnell über

Lokstedt. Die Täter riskierten Menschenleben: Direkt vor einem dreigeschossigen Mehrfamilienhaus am Nedderfeld haben bislang unbekannte Brandstifter in der Nacht zu Montag ein geparktes Auto angezündet. Der Kastenwagen brannte bereits lichterloh, als die Feuerwehr eintraf. Zudem hatten Teile der Fassade und das Geländer eines Laubengangs Feuer gefangen. Fenster und Eingangstüren sind durch Ruß und Flammen beschädigt. Dass Anwohner schnell reagierten und den Notruf wählten, verhinderte Schlimmeres. Eine Frau erlitt eine leichte Rauchvergiftung. Sie wurde ambulant von einer Rettungswagenbesatzung behandelt.

Gegen 2 Uhr müssen die Unbekannten sich an dem Kastenwagen - er war direkt vor einer Garage geparkt - zu schaffen gemacht haben. Zeitgleich mit der Feuerwehr trafen auch erste Streifenwagen am Brandort ein. Doch eine sofort eingeleitete Großfahndung blieb erfolglos. Über die Hintergründe der Brandstiftung kann die Polizei bislang nur spekulieren. Doch der Fall reiht sich ein in eine lange Serie von Autobrandstiftungen in der Hansestadt.

Allein seit Jahresbeginn brannten hier weit mehr als 200 Fahrzeuge. Die Polizei hat ihr Konzept für die zunächst lange erfolglos gebliebene Verfolgung von Autobrandstiftungen immer weiter verfeinert. In den vergangenen Wochen konnte sie dann auch mutmaßliche Täter festnehmen, zuletzt am vergangenen Wochenende in Rahlstedt.

Dort stellte die Polizei einen 17-Jährigen, der gestand, zwei Autos in Brand gesetzt und bei sieben weiteren Autos Scheiben eingeschlagen zu haben. Die Beamten waren ihm nach umfangreichen Ermittlungen auf die Spur gekommen.