Jenfeld. Ich bin ein Eichhörnchen. Holt mich hier raus! Es ist dies eine Geschichte zum Augenbrauenschrägstellen: Das rostrote Kerlchen auf den Bildern unseres Fotografen Michael Arning - es erlebte gestern wohl den aufregendsten Tag seines Lebens.

Irgendwie, irgendwo und irgendwann war der Nager offenbar ins Dunkel der Hamburger Kanalisation geraten. Ein Zustand, den er gestern um jeden Preis verändern wollte. An der Oppelner Straße sah das Hörnchen, gewöhnt an Bewegungsfreiheit in großen Höhen, seine Chance gekommen. Ein Gullydeckel. Da oben war Licht, da wollte es hin. Bis knapp unter Kopfhöhe klappte der Plan ziemlich gut. Doch dann: Es ging weder vor noch zurück. Kleine Eichhörnchen-Augen blickten hilflos gen Himmel. Und wurden zum Glück von aufmerksamen Fußgängern entdeckt. Ein Fall für die Feuerwehr. Versuche, den Nager vor Ort mit Seife und Fett aus seiner Umklammerung zu lösen, scheiterten. Die Beamten brachten ihn zum Tierheim Süderstraße. Im Gullydeckel. Dort betäubte ein Arzt den Patienten. Ein Retter setzte den Schneidbrenner an. Millimeterarbeit. Aber mit Erfolg. Der Abenteurer erholt sich auf der Krankenstation.