Hamburg. Nur einen Tag nach der Ankündigung der Stadtreinigung ist die angekündigte Zwangseinführung der Biotonne in Hamburg wieder vom Tisch. Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) sprach gestern ein Machtwort. "Wir werden niemanden zwangsbeglücken", sagte sie am Rande einer Pressekonferenz, für die sie eigens ihren Urlaub unterbrochen hatte. Umweltstaatsrat Holger Lange - gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtreinigung - habe mit dem Geschäftsführer der Stadtreinigung, Rüdiger Siechau, telefoniert und "die Sache geklärt", sagte Blankau.

Siechau hatte im Abendblatt angekündigt, Grundeigentümer, die sich ohne Angabe "plausibler Gründe" weigern würden, eine Biotonne aufzustellen, notfalls "zwangsanzuschließen". Auch eine gerichtliche Auseinandersetzung schloss er nicht aus. Davon ist jetzt keine Rede mehr. Siechau spricht nun von "Überzeugungsarbeit", die die Stadtreinigung leisten will.

Dafür sollen in einem ersten Schritt "Erinnerungsbriefe" an diejenigen Haushalte geschickt werden, die bisher nicht auf entsprechende Schreiben der Stadtreinigung reagiert haben - immerhin 41 Prozent der Hamburger Grundeigentümer. Wie künftig mit "Verweigerern" umgegangen wird, müsse "noch in Absprache mit der Behörde" geklärt werden, sagte Siechau.

Senatorin Blankau selbst will übrigens keine Biotonne aufstellen. Ihr Grundstück sei dafür schlichtweg zu klein.