Eine Glosse von Tino Lange

"Bruahahahaha! Gnihihihihi! Pfffchchchecheche! Höhöhöhö", kichert, lacht und grölt es zurzeit von den Rängen deutscher Fußballstadien. Dabei ist das Geschehen auf dem Platz streng subjektiv gesehen alles andere als witzig oder zumindest unterhaltsam. Der breiten Masse aber gefällt es, sie jubelt, kauft ganze Regalmeter T-Shirts und andere Fanartikel. Das Geld sitzt locker, weil die Eintrittskarten zum Stadion angeblich zu Sonderpreisen verschleudert wurden.

Damit wir uns nicht falsch verstehen: Hier geht es nicht um die aktuelle Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, sondern um ihre lebende Antithese: Mario Barth. Der hat jüngst noch die Stadien in Frankfurt und Gelsenkirchen gefüllt. Dennoch wird dem Berliner Komödianten zurzeit von den Medien eine Formkrise bescheinigt. Die Quoten der RTL-Show "Willkommen bei Mario Barth" seien im Tief, der Vorverkauf für den Auftritt am 16. Juli im Berliner Olympiastadion laufe schlecht, und seine Zukunft als Werbefigur einer Elektronikmarktkette sei ungeklärt: "Das ist mein Laden-Hüter", könnte man sagen. Dazu kommen Zankereien um Vermarktungsrechte an Sprüchen wie "Nichts reimt sich auf Uschi".

Witze über Frauen, die Dieselstutzen in Benziner-Tanks rammen, sind out. Frauen, die Stollen in Stutzen rammen, sind in. Der Zeitgeist nimmt dem Barth die Menge. Aber das ist wahrscheinlich wieder nur eins dieser Sommermärchen.