Nach zahlreichen Auftritten auf den Messen "Premium", "Green Showroom" und "The Key To" habe ich im vergangenen Sommer meine erste eigene Show in Berlin gezeigt. Nicht auf der Hauptbühne am Bebelplatz, sondern "offside", wie es heißt. Auch in diesem Jahr zeige ich meine Mode im "Kosmos" an der Karl-Marx-Allee bei der "Green Avantgarde", wo es um umweltschonend produzierte Mode geht.

Der Vorteil dabei ist, dass allein der Ort der Schau festgelegt ist, ich aber eine Menge Freiraum für eigene Ideen habe und mit meiner Managerin Marina Rudolph die Präsentation selbstständig organisieren kann. So tritt zum Beispiel die Sängerin Joana Zimmer auf. Und einige befreundete Models, darunter Moderatoren und Schauspieler, die sich sozial engagieren, laufen für mich. Sie werden sogar von eigenen Visagisten geschminkt.

Es ist also gerade für junge Modedesigner eine große Chance, überhaupt auf sich aufmerksam zu machen, ohne sich gleich zu verschulden. Allerdings könnte ich mir ohne meine mittlerweile 20 Sponsoren eine solche Show auch nicht leisten. Als "Eco-Designerin", die grüne Mode entwirft, habe ich das große Glück, eine Nische gefunden zu haben. Viele umweltbewusste Firmen suchen nach einer Gelegenheit, sich positiv zu präsentieren - und die Modewelt bietet dafür ein ideales Umfeld. Im Gegensatz zur Hauptbühne, bei der Mercedes Benz Hauptsponsor ist, kann ich meine eigenen Sponsoren mit in die Show einbinden.

Berlin entwickelt sich immer mehr zur Modehauptstadt Deutschlands. Die Fashion Week wird oft als eine einzige Party bezeichnet - und im Grunde ist sie das auch.

Aber gerade deshalb bekommt der Standort viel Aufmerksamkeit - auch international. Seitdem ich mich in Berlin präsentiere, komme ich in der Presse deutlich häufiger vor. So haben 2010 sogar Journalisten aus China und Japan über meine Show berichtet!

Gleichzeitig ist mein Kundenstamm gewachsen, mein Umsatz ist gestiegen. Auf der Fashion Week ist es möglich, viele Kontakte zu knüpfen und zu pflegen. Zum einen natürlich zu Prominenten, die meine Mode auf den roten Teppichen präsentieren. Aber auch zu Kunden, die meine Kollektionen kaufen.

Mit den Einkäufern werden im Anschluss an die Fashion Week persönliche Termine in den Showrooms in Hamburg und Berlin vereinbart. Insgesamt ist die Bedeutung der Fashion Week meiner Meinung nach gestiegen, gerade für junge Designunternehmen - Berlin ist in dieser Beziehung sehr offen und freigeistig, wie ich finde.