Eine Betrachtung von Matthias Gretzschel

Wenn Sie das Puppenmuseum Falkenstein in der berühmten Karl-Schneider-Villa besuchen wollen, müssen Sie durch Blankenese Richtung Rissen fahren. Dann nehmen Sie die Kösterbergstraße, die in den Grotiusweg mündet. Aber passen Sie höllisch auf, denn die Einfahrt ist extrem schwer zu finden, vor allem seit eine gewissenhafte Behörde alle Hinweisschilder entfernt hat. Das ist aber gut so, denn eigentlich hätten diese Schilder vor 25 Jahren gar nicht angebracht werden dürfen, denn die Straßenverkehrsbehörde kann sich nicht erinnern, jemals eine entsprechende Anordnung gegeben zu haben. Außerdem, sagt sie, waren sie aus verkehrlichen Gründen sowieso überflüssig, weil sie weder die Geschwindigkeit begrenzen, noch das Linksabbiegen verbieten. Und das hätte schon sein müssen, denn so ein Hinweis auf ein Museum habe auf Verkehrsschildern nichts zu suchen. Und zwar grundsätzlich nicht, denn die Freie und Hansestadt hat sich ein Wegweisungskonzept gegeben, nach dessen Vorschriften Museen "ausnahmslos nicht mittels amtlicher Verkehrszeichen ausgeschildert" werden dürfen. Basta!

Man mag das bedauern, aber Ordnung muss natürlich sein. Dass nun viele Museumsbesucher den Weg nicht finden und weder die Puppensammlung noch Karl Schneiders Jahrhundertbauwerk besichtigen können, ist nicht schön, aber unvermeidlich. Denn es geht ums Prinzip. Und dafür muss man schon mal ein Opfer bringen.