Dr. Christian Arnezeder, 47, ist Harley-Davidson-Geschäftsführer für Deutschland, Österreich und die Schweiz

1. Hamburger Abendblatt:

Im Vorwege der Harley Days in Hamburg gibt es seit Jahren Diskussionen um die Lärmbelästigung und die Umweltverschmutzung. Haben Sie vor diesem Hintergrund überhaupt noch Lust, am Standort Hamburg für das Motorradtreffen festzuhalten?

Christian Arnezeder:

Der überwiegende Teil der Hamburger Bevölkerung steht hinter diesem Event und unterstützt diesen auch. Natürlich ruft ein Großereignis dieser Art immer vereinzelte Kritiker auf den Plan, jedoch hat uns dies nie die Freude am Event oder auch die Lust auf die Stadt Hamburg genommen, in der eine unglaublich große Begeisterung für das Treffen ganz deutlich zu spüren ist.

2. Welcher Standort wäre denn eine Alternative zu Hamburg?

Arnezeder:

Hamburg ist ein fantastischer Eventstandort, wir freuen uns, dass unsere Location am Großmarkt nunmehr für fünf Jahre gesichert ist - insofern stellt sich die Frage nach einer Alternative gar nicht.

3. Welche Bedeutung haben die Harley Days in Hamburg für die Motorradmarke?

Arnezeder:

Eine sehr große. Events wie die Hamburg Harley Days transportieren das positive Lebensgefühl, das mit unserer Marke einhergeht. Sie stärken das Gemeinschaftsgefühl der Harley-Fahrer, ihre Verbundenheit untereinander, und sie führen neue Kunden an die Marke heran.

4. Wie hat es die amerikanische Marke geschafft, auch in Deutschland Kultstatus zu bekommen?

Arnezeder:

Der Kultstatus hat sehr viel mit unserer langen Geschichte zu tun. Unser Unternehmen wurde 1903 gegründet, wir sind der älteste und traditionsreichste Motorradhersteller der Welt. Unseren Namen kennt so gut wie jeder Mensch rund um den Globus. Er steht für weit mehr als "nur" ein Motorrad. Harley-Davidson gilt als Fels in der Brandung: Mehr als einmal stand das Unternehmen mit dem Rücken zur Wand, immer hat es die Kurve gekriegt.

5. Werden Sie selber in Hamburg auf die Maschine steigen?

Arnezeder:

Aber sicher, ich befasse mich nicht nur beruflich mit Motorrädern, sie sind mein größtes Hobby. Hier in Hamburg werde ich unter anderem beim Konvoi des Motorradgottesdienstes mitfahren.