Ein Kommentar von Alexander Josefowicz

"Seitlich der Bühne, eventuell sichtbehindert". Wer sich eine Linkin-Park-Karte zugelegt hatte, die mit diesem Hinweis versehen war, auf den wartete am Dienstag in der Mehrzweckhalle in Stellingen ein etwas anderes Konzerterlebnis.

Wegen der großen Nachfrage hatte das Bandmanagement darauf bestanden, zusätzliche Blöcke freizugeben. Die allerdings lagen nicht seitlich, sondern vielmehr schräg hinter der Bühne. Und boten zwar einen spektakulären Blick auf den Rest der mehr als 13 000 Fans, waren aber trotzdem alles andere als ein Glücksgriff. Denn vom monströsen LED-Schirm sah man nichts, auch die Lichtshow war eher zu erahnen als zu sehen. Chester Bennington und dem Rest der Band schaute man auf den Hinterkopf. Und noch schlimmer: Die Tonqualität auf den Plätzen am Katzentisch war ziemlich miserabel.

Auch wenn die Band ein professionelles, solides Konzert herunterspielte, bleibt ein Geschmäckle. Das der Geldschneiderei. Nicht nur die völlig absurden Preise für Fanartikel (15 Euro für einen Schlüsselanhänger, 70 für einen Pullover), auch das Vollstopfen der Sauerstoffwelt bis zum Anschlag sollte eine Band, die mehr als 50 Millionen Alben verkauft hat, wirklich nicht nötig haben.

Die Freude der Fans über zusätzliche Tickets mit einem halben Konzert zum Preis eines ganzen zu "belohnen", das ist kein Rock 'n' Roll. Das ist unverschämt.