Ein heftiges Gewitter mit Starkregen hat am abends Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen heimgesucht.

Hamburg. Vollgelaufene Keller mit Wasserständen von bis zu einem halben Meter und überflutete Straßen sorgten dafür, dass die Feuerwehren im Norden zu mehr als 400 Einsätzen ausrücken mussten. Während die freiwilligen Feuerwehren und die Hamburger Berufsfeuerwehr nach eigenen Angaben zwischen 19.15 Uhr und 20.45 Uhr rund 200 wetterbedingte Notrufe - hauptsächlich aus den Stadtteilen Finkenwerder, Nienstedten, Blankenese, Osdorf und Lurup - verzeichnete, waren die rund 250 ehrenamtlichen Helfer aus acht freiwilligen Feuerwehren im Kreis Pinneberg in Schleswig-Holstein mehr als 190-mal im Einsatz.

Am Modering im Stadtteil Schnelsen überfluteten die Regenmassen eine knapp 1000 Quadratmeter große Tiefgarage, die wieder ausgepumpt werden musste. Der Schaden hielt sich in Grenzen, da nur ein einziger Wagen in der Garage geparkt war. In Halstenbek liefen neben zahlreichen Kellern auch eine Tiefgarage und eine Arztpraxis mit Wasser voll. Weil die Kanalisation überlastet war, schwemmte das Schmutzwasser in Häusern ohne Rückschlagklappe mit Fäkalien zurück in den Keller. Dieses Schicksal ereilte auch eine 350 Quadtratmeter große Lagerhalle in Bönningstedt. In Rellingen waren die Rettungskräfte noch bis drei Uhr morgens beschäftigt: Durch das Dach der Sporthalle am Schulzentrum Egenbüttel, das gerade repariert wird, war Regenwasser eingedrungen, die Höhe des Schadens ist noch nicht beziffert.

Im Kreis Harburg hat das Unwetter für überflutete Straßen und Ausfälle auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Bremen gesorgt. In den Abendstunden war ein Baum bei Buchholz in eine Oberleitung gefallen, sagte eine Bahnsprecherin. Ein weiterer Baum legte die Nebenstrecke bei Jesteburg lahm. Beide Strecken konnten aber wieder freigegeben werden. In der Zwischenzeit mussten Reisende in Busse umsteigen oder einen Umweg über Hannover in Kauf nehmen.

Die gute Nachricht zum Schluss: Während des gesamten Unwetters sind nach Angaben der Feuerwehr keine Menschen verletzt worden. Schäden an Häusern, etwa durch Hagel oder Blitzeinschlag, sind weitestgehend ausgeblieben.