"Kleinräumige Strukturen mit einem bunten Gemisch" hatte sich Henning Voscherau bereits 2004 für die HafenCity gewünscht. Der ehemalige Erste Bürgermeister war 1997 derjenige gewesen, der den kühnen Plan für ein neues Stück Hamburg zuerst konkret voranbrachte und verkündete. Zu sehen, dass inzwischen immer mehr Kleinunternehmer ihr Heil in dem neuen Stadtteil suchen, dürfte ihn mit Freude erfüllen.

Schuhe, Wein, Krimskrams - langsam, sehr langsam wächst ein Hauch von individuellem Geschäftsleben hinter der futuristischen Skyline an der Elbe. Doch nicht aus jedem zarten Pflänzchen wächst eine echte unternehmerische Existenz.

Die Rechnung ist klar: Je bezahlbarer Wohnen in der HafenCity ist, desto belebter wird das Viertel, desto mehr kleine Läden siedeln sich an. Von Touristen und Wochenend-Guckern allein werden keine Umsätze generiert. Aber noch hat Exoten-Status, wer rund um den Magdeburger Hafen wohnt. Und noch ist die Versorgung so überschaubar, dass jede Supermarkt-Eröffnung, wie am Überseeboulevard im August, gefeiert wird.

Auch in Winterhude, Volksdorf oder St. Pauli bewahrt jeder eigentümergeführte Laden ein Stück Identität. Im neuen Stadtteil am Wasser kann er darüber entscheiden, ob die Jahrhundertaufgabe HafenCity am Ende gelingt.