Eine Mitarbeiterin hat Mitteilungen einfach in den Müll geworfen. Bezirksamtsleiter Kopitzsch entschuldigte sich für das Fehlverhalten

Eppendorf. Aufregung im Bezirksamt Nord: Eine Mitarbeiterin der Zentralregisterstelle im Standesamt hat mindestens 375 Mitteilungen einfach in einen nah gelegenen Müllcontainer geworfen. Die Unterlagen wurden von einem Bürger gefunden, an die "Hamburger Morgenpost" übergeben und befinden sich mittlerweile wieder in den Händen der Zentralregisterstelle. Der Grund, so gab die betroffene Mitarbeiterin später an, sei eine empfundene Überlastung gewesen. Bezirksamtsleiter Wolfgang Kopitzsch (SPD) entschuldigte sich für das Fehlverhalten der Mitarbeiterin. "Ein derartiger Vorfall darf in der Hamburger Verwaltung einfach nicht passieren", sagt er. "Hier ist das Vertrauen der Bürger in den behördlichen Umgang mit ihren Daten empfindlich verletzt worden." Die betroffene Mitarbeiterin wurde sofort vom Dienst beurlaubt. Zudem hat das Bezirksamt den Datenschutzbeauftragten der Hansestadt informiert.

In der Standesamtlichen Zentralregisterstelle an der Eiffestraße 74 werden Zweitausfertigungen sämtlicher Personalstandsregister der Hamburger Standesämter verwahrt. Sind sie ein gescannt und archiviert, werden sie jedoch in regelmäßigen Abständen vernichtet. (sla)