Eine Glosse von Birgit Reuther

Die Kollegen hatten noch gewarnt: Jetzt bitte keine flachen Witze reißen im Sinne von "Hai-way To Hell". Oder "Hai Voltage". Nun gut. Zu spät. Was war passiert?

Eine Meldung des "New Musical Express", in England Zentralorgan für popkulturellen Klatsch und Tratsch, hatte im Ressort für Erheiterung gesorgt: Da wurde berichtet, dass Songs der Hardrock-Band AC/DC den durchaus angriffslustigen großen weißen Hai beruhigen würden. Das hätten australische Wissenschaftler herausgefunden. Erster Gedanke: Muss denen in Australien langweilig sein, wenn sie so was erforschen. Zweiter Gedanke: Lustige Vorstellung, wie da künftig die gesamte Küste des Kontinents mit Angus Youngs Gitarrenriffs beschallt wird, um den Knorpelfisch ins Koma zu rocken. Am besten lassen sich die Tiere laut Forschern übrigens mit der Nummer "You Shook Me All Night Long" sedieren. Vielleicht liegt's an Versen wie "Made A Meal Out Of Me". Die Haie stellen sich Kraft der Verse einfach nur vor, wie sie jemanden zur Mahlzeit machen, und schon reiben sie sich friedlich an der Lautsprecherbox, statt filmreif die Zähne in Schwimmerschenkel zu rammen.

Jetzt wissen wir auch, warum der FC St. Pauli abgestiegen ist: Eigentlich die Piraten der Liga, wurden sie von ihrer eigenen Stadioneinlaufmusik, AC/DCs "Hells Bells", mürbe gemacht. Das riecht nach einem neuen Romanstoff für Fußballfan Nick Hornby. Der Titel? Sie wissen schon: "Hai Fidelity".