So, nun haben wir den Gurkensalat: von der Bananenrepublik zum Gurkenstaat! Mit voreiligen Schlüssen kann man ganze Volkswirtschaften zerstören. Ja, geradezu internationale Handelskriege auslösen.

Eine Schadenersatz-Klagewelle rollt auf uns zu. Und Hamburg ist mittendrin. Ich würde sagen: "Voll vergurkt, liebe Gesundheitssenatorin, Frau Cornelia Prüfer-Storcks." Und dabei heißt sie sogar noch Prüfer! Wer hätte das gedacht: Was der Euro noch nicht ganz geschafft hat, den Gurken ist es gelungen. Sie haben einen tiefen Graben durch Europas Geschlossenheit gezogen. Vielleicht für neue Keimlinge? EHEC und kein Ende in Sicht.

In diesem Zusammenhang gibt es eine Fundsache aus der Abteilung makaber, ein Artikel aus einer Hamburger Schülerzeitung: "Juhu, Kinder atmen auf! Endlich müssen wir kein langweiliges Gemüse mehr essen. Jetzt gibt es täglich nur noch Pommes, Fischstäbchen und Nudeln!" Na, dann gute Besserung.

Es ist die Zeit der großen, wahren Themen: Der Internationale Fußball hat eine weitere Großchance "Ver-Baselt" und jetzt nicht nur die "schwarzen Blattern", sondern auch einen neuen Merksatz hervorgebracht: Nach der Bestechung ist vor der Bestechung.

Das Wetter ist auch nicht mehr glaubwürdig. Seitdem Jörg Kachelmann angekündigt hat, er werde sich auch weiterhin an Vorhersagen beteiligen, lässt sich das Wetter anwaltlich beraten. Künftig steht Aussage gegen Aussage. Dagegen hilft nur der eigene Blick aus dem Fenster.

Wer in diesen Tagen in Hamburg unterwegs ist, weiß, was Stau bedeutet. Nicht nur auf den Straßen, sondern insbesondere auf den Wasserstraßen. Hamburgs Wasserwege sind komplett verstopft. Der Grund: unzählige Kanus, Tretbote, Kajaks, Drachenbote, Ruderboote (mit und ohne Steuermann oder Frau), Segler sowie die komplette Alsterschifffahrt!

Nicht zu vergessen sind die waghalsigen Individualisten, welche sich auf ein für das Surfen untaugliches Brett stellen und mit einem Stechpaddel versuchen, vorwärts zu kommen. Das sogenannte "Stand-up-Paddling". Zum Umkippen verurteilt. Bei so einem Verkehrsaufkommen muss Jesus in Hamburg gewesen sein, als er über das Wasser ging.

Und sonst so? Ach ja, Hamburg hat am Fuße des Michels seinen ersten öffentlichen Elektrogrill aufgestellt. Für den Einwurf von einem Euro gibt es fünfzehn Minuten Strom auf die Grillfläche. Wie aus unbestätigten Quellen bekannt geworden ist, handelt es sich dabei nicht etwa um regenerative Solarenergie, sondern um blöden Atomstrom. Weshalb eingefleischte Hobbygriller angekokelte Würstchen bereits als Brennstäbe bezeichnen.

Apropos, was macht eigentlich der kleine Kopf der mutmaßlichen FDP, der Herr Rösler? Wenn man seine neuesten Aussagen nimmt, stellt man fest, dass er nicht einmal als Saaldiener im Bundestag seinen Kollegen das Wasser reichen kann. Von einem Fraktionsmitglied gefragt: "Philipp, warum flüsterst du so?", antwortete er: "Das ist meine leise Hoffnung." Andernorts erwiderte er auf die Frage: "Herr Rösler, sind Sie eigentlich Privat- oder Kassenpatient?" "Keine Ahnung. Ich werde immer nur überwiesen." Na bitte, geht doch.

Nils Loenicker ist Kabarettist und Mitinhaber von Alma Hoppes Lustspielhaus. Sein satirischer Wochenausblick erscheint jeden Montag.