Schwester der “Gorch Fock“ war Anziehungspunkt im Hafen

Hamburg. Drei Tage lang lag die "Eagle", das Schwesterschiff der "Gorch Fock", bei strahlendem Sonnenwetter im Hafen. Wenn der Großsegler mit der US-Flagge am Heck heute die Hansestadt verlässt, werden Kadetten wie Larla Brown den Besuch wohl in bester Erinnerung behalten. Auf über

18 000 schätzt Kapitän Eric C. Jones die Zahl der Schaulustigen, die an die Landungsbrücken kamen, um das Schiff neben der "Rickmer Rickmers" zu besichtigen.

Kapitän Jones, der vor zwei Jahren Kommandant der "Eagle" und seiner 210 Mann starken Besatzung geworden ist, erzählt: "Als ich das letzte Mal nach Hamburg kam, war ich selbst noch Besatzungsmitglied. Das war 1996. Damals feierten wir den 60. Geburtstag des Schiffes." Dieses Jahr machte die "Eagle" anlässlich einer Europatournee zu ihrem 75. Geburtstag Halt in Hamburg. Bei der "Eagle" handelt es sich um ein Schwesterschiff der "Gorch Fock I". 1936 lief es beim Schiffsbauer Blohm + Voss in Hamburg unter dem Namen "Horst Wessel" vom Stapel.

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging es im Zuge der Reparationszahlungen an die USA über. Heute werden auf der "Eagle" Kadetten der US-Küstenwache ausgebildet. "Es ist sehr schön, dass uns das Schiff wieder einmal besucht", meint Heinz Wolf aus Hamburg. "Dass es heute noch so gut erhalten ist, spricht Bände über seine Qualität." Der 85-jährige Rentner hatte als Zehnjähriger den Stapellauf des Seglers mitangesehen. Viele der Besucher sind weit gereist, um die "Eagle" zu besuchen, wie auch Sebastian Kelch aus Frankfurt. "Ich segle selbst", sagt der 18-jährige Schüler, "mich beeindruckt vor allem die Dimension des Schiffes."

Heute wird die "Eagle" ihre Reise in Richtung London fortsetzen. Über Reykjavik und Halifax soll das Segelschiff dann am 22. Juli nach Boston (USA) zurückkehren.