St. Georg. Die Bundesanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen den 36-jährigen Deutsch-Afghanen Ahmed Wali S. verhängt. Der mutmaßliche Islamist war mit der sogenannten Hamburger Reisegruppe im März 2009 in den Heiligen Krieg gezogen, US-Soldaten brachten ihn zurück nach Deutschland. Das Ausmaß seiner Terrorverstrickungen soll im Hamburger LKA untersucht werden.

Ahmed Wali S., 36, ist jener Mann, der den damaligen Innenminister Thomas de Maiziére veranlasste, von einer "konkreten Bedrohung für Deutschland" zu sprechen. Grund: Er hatte Ermittlern von bevorstehenden Angriffen auf Ziele in der Bundesrepublik berichtet, nachdem US-Soldaten ihn festgenommen hatten. Radikalisiert hatte sich Ahmed Wali S. offenbar in Hamburg. Wie auch die anderen Mitfahrer der "Hamburger Reisegruppe" - neun Männer und zwei Frauen - hatte er in der mittlerweile geschlossenen Al-Kuds-Moschee am Steindamm gebetet. Im März 2009 brach die radikal-islamistische Interessengruppe ins afghanisch-pakistanische Grenzgebiet auf, um dort in den Krieg gegen Ungläubige zu ziehen. Das bekannteste Gesicht der Gruppe: Shahab D., der Mann, der sich "Abu Askar" nannte und öffentliche Drohungen gegen Deutschland aussprach. Wie D. war laut Ermittlungen auch der jetzt in Haft genommene Ahmed Wali S. in Kampfhandlungen gegen das pakistanische Militär und Nato-Truppen verstrickt. US-Soldaten nahmen ihn fest, brachten ihn für mehrere Monate ins US-Militärgefängnis Bagram, bevor er nun auf der pfälzischen Militärbasis Ramstein an deutsche Behörden übergeben wurde.