Hamburg. Rund 23 Millionen Euro soll ein Flensburger Investor bei einem Hamburger Softwareunternehmen veruntreut haben - dafür muss sich der 42 Jahre alte Geschäftsmann vor dem Landgericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, innerhalb seines Firmenimperiums sogenannte "Kreis- und Scheingeschäfte" abgewickelt und so Anleger um Millionen gebracht zu haben. Das Softwareunternehmen, das die Vorauszahlung geleistet hatte, musste 2004 Insolvenz anmelden.

Zum Prozessauftakt saß der Investor, der mittlerweile in der Schweiz lebt, im hellgrauen Anzug auf der Anklagebank. Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft seien für ihn völlig "unverständlich", ließ er über seinen Verteidiger wissen. In der Anklageschrift aus dem Jahr 2007 bleibe offen, welche konkreten Verstöße ihm als Alleintäter zur Last gelegt werden. Zur Sache wollte sich der Hauptangeklagte zunächst noch nicht äußern.

Im Falle einer Verurteilung drohen dem Angeklagten bis zu zehn Jahre Haft. Der Prozess wird am 19. April fortgesetzt. Ein Urteil wird nicht vor Mitte Juni erwartet.