Anthroposophische Ärzte im niedergelassenen Bereich können nur einen Teil ihrer Leistungen über die Krankenkassen abrechnen - häufig führen sie reine Privatpraxen. Viele der speziellen Medikamente sind in der Apotheke ohne Rezept erhältlich. "Doch alles, was aus Sicherheitsgründen nicht frei verkäuflich ist, wie etwa tief potenzierte Belladonnapräparate mit dem Gift der Tollkirsche, können rezeptiert werden", sagt Ulrike Steurer. Mistel-Krebstherapien werden in der Regel von den Kassen übernommen.

Typischerweise machen die anthroposophischen Mediziner lange Anamnesen, was von den Kassen nur teilweise honoriert wird. "Wenn jemand eine etwa 45-minütige Anamnese mit einem individuellen Therapieplan haben möchte, stelle ich das extra in Rechnung. Das kostet dann 120 Euro." Einige Krankenkassen übernehmen aber auch diese ärztlichen Leistungen. Einreibungen oder Wickel können nicht über die Krankenkassen abgerechnet werden. Die Kosten für einen stationären Aufenthalt auf der Station für Integrative Medizin im Asklepios-Westklinikum in Rissen wird jedoch von den Kassen übernommen, das Behandlungskonzept wird anerkannt.