Was der Titel “Umwelthauptstadt Europas“ bedeutet

"Hamburg hat Großes in der Vergangenheit und in der Gegenwart geleistet und auf der ganzen Bandbreite exzellente Umweltstandards erreicht. Die Stadt hat sich sehr ambitionierte Zukunftspläne auferlegt, die eine zusätzliche Verbesserung versprechen." So heißt es in der Begründung der Jury, eingesetzt von der Europäischen Kommission, die Hamburg den Titel "Umwelthauptstadt Europas 2011" im Jahr 2009 verliehen hat.

Nach Stockholm im Jahr 2010 ist Hamburg erst der zweite Titelträger. In einem zweistufigen Verfahren setzte sich die Stadt gegen Kopenhagen, Wien, Oslo, Münster und Freiburg durch. Zu den zwölf Bewertungskategorien gehören Klimaschutz, Mobilität, Luftqualität, Wasserverbrauch und Flächennutzung. Hamburg lag in allen Bereichen in der oberen Hälfte. Habe aber noch Spielraum nach oben.

Vor dem Hintergrund, dass vier von fünf Europäern in Städten leben und gleichzeitig dort über 75 Prozent der Treibhausgasemissionen entstehen, hat die Europäische Kommission den Titel ins Leben gerufen. Die Lösung für die ökologischen Fragen der Zukunft müssen daher in Städten entwickelt werden. Ausgezeichnet werden Städte, die sich bereits vorbildlich im Umweltschutz engagieren.

Die Stadt Hamburg hat einige Veranstaltungen zum Thema geplant. Allerdings ist vor allem ein Projekt der Hoffnungsträger: der sogenannte "Zug der Ideen". Er beginnt seine Europareise am Freitag, 15. April, im Bahnhof Altona. Dort haben Besucher bis zum Donnerstag, 21. April, die Möglichkeit, die sechs Waggons des Zuges zu besichtigen. Der Zug soll so etwas wie ein Botschafter sein, in dem man sich über Vorzeigeprojekte Hamburgs wie die HafenCity und den Energieberg Georgswerder informieren kann. Gleichzeitig widmet sich die Ausstellung "Visionen für die Städte der Zukunft" der Herausforderung, wie die europäischen Metropolen nachhaltiger, umweltfreundlicher und lebenswerter werden können. Nach Hamburg fährt der Zug 17 weitere Städte in Europa an, darunter Kopenhagen, Barcelona, Paris, Brüssel und Wien.

Während der schwarz-grüne Senat das Projekt entwickelte, kritisierte die politische Konkurrenz, allen voran die SPD, den Zug der Ideen. Hauptkritikpunkt waren immer die Kosten in Höhe von acht Millionen Euro. Es hieß, in Zeiten knapper Kassen solle man das Geld nicht "verschwenden". Heute lobt die neue SPD-Umweltsenatorin den Zug der Ideen. Jutta Blankau sieht den Zug als "große Chance für Hamburg und ganz Europa". Ab morgen können sich die Hamburger überzeugen.