Hamburg. Erst brachte er eine Citymaut ins Gespräch - 24 Stunden später ruderte Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) zurück. "Unter meiner Wahrnehmung des Amtes wird es in Hamburg keine Umweltzone und auch keine Citymaut geben", versicherte er gestern zu Beginn einer Pressekonferenz zum Logistikstandort Hamburg. "Mehr ist dazu eigentlich nicht zu sagen." Horch reagierte damit auf die scharfe Kritik an seinen Äußerungen. Am Dienstag hatte er gesagt, es dürfe "keine Denkverbote" geben - aus seiner Sicht sei es daher "nicht abwegig", in Zeiten knapper Kassen über eine Citymaut nachzudenken.

Gestern erklärte Horch seinen Rückzieher damit, er müsse sich im Amt noch orientieren. "Wenn man ein so großes Ressort wie die Wirtschaftsbehörde leitet und zudem über das gesamte Straßenbudget verfügt, dann muss man sich auch mit der finanziellen Lage dieser großen Behörde beschäftigen." Jedoch habe er seine Meinung zur Citymaut nie grundsätzlich geändert. Bereits als Handelskammer-Präses sei er gegen eine kostenpflichtige Innenstadt für Autofahrer gewesen.

Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) äußerte sich auch gestern nicht zu dem Vorgang und überließ die Klarstellung seinem Wirtschaftssenator. Scholz hatte im Wahlkampf versprochen, dass weder Citymaut noch Umweltzone für ihn infrage kommen.