St. Pauli. 2800 Schüler im Congress Center Hamburg - wer da an Gekreische denkt, liegt falsch. Denn beim größten Schachturnier der Welt, "Rechtes Alsterufer gegen linkes Alsterufer", war Konzentration gefragt. Und das klappt nur in Ruhe.

Mehr als 350 Teams aus 130 Hamburger Schulen nahmen an dem Turnier teil. Bildungssenator Ties Rabe (SPD) eröffnete den Wettkampf und machte den ersten Schachzug. "Ich hoffe, ich vermassele nicht gleich alles mit dem ersten Zug", sagte Rabe. Schließlich sei er ein genauso schlechter Schachspieler wie seine Vorgänger im Amt. Der Senator lobte die Veranstaltung, weil sie dazu beitrage, "dass Kinder mit völlig verschiedenem Hintergrund" aufeinandertreffen. "Mit diesen Jugendlichen hier sieht es gut aus für Hamburgs Zukunft", sagte er.

Am Ende gewann knapp das von der Ursprungsquelle aus gesehen rechte, also westliche Alsterufer. Das Ergebnis aller Partien: 600,5 zu 599,5. Aus den 13 Schulen vom rechten Alsterufer, die alle Spiele gegen ihren Gegner gewinnen konnten, wurde per Los ein Pokalsieger gezogen. Der Preis ging an das Gymnasium Kirchdorf-Wilhelmsburg, das zum ersten Mal dabei war. Lehrerin Anne Heinrich: "Jetzt haben wir es allen gezeigt. Wilhelmsburg wird doch sonst immer unterschätzt."