Bahrenfeld. Große Pläne für den Wissenschaftsstandort Hamburg: Ab 2012 wird in Bahrenfeld ein biomedizinisches Forschungszentrum gebaut, das auch die Lasertechnologie des deutschen Elektronen-Synchrotons (Desy) nutzt. Damit soll Hamburg in der Forschung nach neuen Impfstoffen europaweit eine führende Rolle einnehmen. Nach Verzögerungen durch den Regierungswechsel wird der SPD-Senat den Bau im kommenden Monat beschließen - vorbehaltlich der Zustimmung durch die Bürgerschaft. Das bestätigte die Wissenschaftsbehörde dem Abendblatt. Hamburg sei bereits europaweit für seine Schwerpunkte der Struktur- und Infektionsforschung bekannt, sagte Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD). Die Kooperation zwischen Disziplinen der Hochschulen sowie Instituten und Firmen werde Hamburg "nachhaltig stärken". Forscher norddeutscher Bundesländer beteiligen sich.

Laut Vereinbarung zwischen Bund und dem früheren CDU-Senat wird Hamburg 8,5 der insgesamt 50 Millionen Euro tragen. Den Doppelhaushalt für 2011/2012 werde das Projekt noch nicht belasten, sagte ein Behördensprecher. Ländermittel fließen demnach erst ab dem Jahr 2013.

Die FDP kritisierte indes Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt, die sich kritisch zum Bundesexzellenzwettbewerb geäußert hatte. Es sei Aufgabe des Staates, "breit aufgestellte Hochschulen" zu schaffen, das Verhältnis der Mittelverteilung dürfe "nicht kippen", hatte die Senatorin gesagt. FDP-Wissenschaftspolitikerin Anna von Treuenfels vermute dahinter die Absicht, Hochschulen "wieder nach dem Gießkannenprinzip" zu finanzieren. "Die in allen Wissenschafts-Rankings führenden deutschen Universitäten setzen seit vielen Jahren auf die konsequente Förderung der Exzellenzcluster, gerade auch mithilfe der Bundeswettbewerbe", sagte von Treuenfels.

Kürzlich erzielte Hamburg beim Exzellenzwettbewerb des Bundes ein schwaches Ergebnis.