Der deutschen Sprache wird gelegentlich vorgeworfen, sie sei spröde, klinge in den Ohren feinsinniger Besucher aus anderen Ländern geradezu hart. Ein Vorwurf, den wir uns natürlich nur ungern anhören. Wenn wir ihn denn verstehen. Aber es gibt Worte, um die sind andere Kulturkreise schlichtweg zu beneiden. Hanami ist so eines. Hanami ist japanisch und heißt übersetzt nicht einfach nur Kirschblüte. Sondern dieses Wort, das auf der Zunge zergeht wie ein kleines Stück Schokolade, mit leichter Creme gefüllt, umspannt die gesamte Gefühlslage des Betrachters, wenn er im Frühling diese Komposition in Rosa über seinem Kopf entdeckt. So wie in diesen Tagen an der Binnenalster.

Schwärmereien über den Zauber rosafarbener, zarter Blüten verbieten sich. Zu kitschig. Statt dessen gönnt sich jeder für sich ein paar Gedanken, sieht die Kirschblüte als Versprechen auf einen schönen Sommer. Und wundert sich, warum das Parfum gleichen Namens, das zuhause vorm Spiegel steht und, leicht aufgelegt, schon mehrfach begeisterte Reaktionen auslöste, nach Aussagen der Fachberaterin nach Maiglöckchen duftet.