Der DSDS-Sieger soll einen Freund zur Falschaussage angestiftet haben. Anklage fordert hartes Urteil.

Neustadt. Er ist ein Superstar - die Zuschauer der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar", kurz DSDS, haben Mehrzad Marashi im April zu einem gemacht. Karrieretechnisch sieht es indes nicht mehr so rosig aus für den Sieger der siebten DSDS-Staffel. Nach einem Nummer-eins-Hit fiel im August seine Tournee wegen des dürftigen Ticketverkaufs ins Wasser. Nun aber gibt es ein Wiedersehen mit dem Sänger und Betreiber eines Tanzstudios in Poppenbüttel: vor Gericht.

Am Montag geht der Prozess wegen Anstiftung zur Falschaussage vor dem Landgericht in die zweite Runde. Der Musiker soll einen befreundeten Zeugen, den 31 Jahre alten Vatsana R., dazu bewegt haben, in einem Ermittlungsverfahren für ihn zu lügen. Weil er im Juli 2009 in einem Audi die Bramfelder Chaussee befuhr, obgleich er keinen Führerschein besaß, musste sich Marashi vor dem Amtsgericht Barmbek verantworten. Vatsana R. habe sowohl gegenüber einem Polizisten als auch vor Gericht bekundet, nicht der Musiker, sondern er sei Fahrer des Audi gewesen. Der gebürtige Iraner war trotz der Falschaussage zu 2400 Euro Strafe verurteilt worden. Im November verdonnerte ihn das Amtsgericht wegen Anstiftung zur Falschaussage zudem zu einer Geldstrafe von 9000 Euro. Dagegen hatte die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt. "Wir streben eine höhere Verurteilung an", sagte deren Sprecher Wilhelm Möllers. Marashi droht nun eine Freiheitsstrafe zwischen drei Monaten und fünf Jahren.