Das Landgericht hat im Prozess um den größten Kokainfund in der deutschen Kriminalgeschichte den letzten von sechs Angeklagten wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt.

Neustadt. Das Landgericht hat im Prozess um den größten Kokainfund in der deutschen Kriminalgeschichte den letzten von sechs Angeklagten wegen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge zu einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt. Weil der 30-jährige Celal E. zehn Kilogramm Kokain aus einer früheren Lieferung verkauft haben soll und einen Gewinn aus der Straftat zog, ordnete das Gericht zusätzlich einen entsprechenden Wertersatzverfall in Höhe von 200 000 Euro an.

Strafmildernd berücksichtigte die Kammer sein frühes Geständnis. Eine Beteiligung an einem bandenmäßigen, internationalen Drogenhandel konnte ihm indes nicht nachgewiesen werden. Fünf weitere Angeklagte zwischen 29 und 35 Jahren, darunter der Ex-Fußballprofi Kevin Hansen, waren zuvor in teils abgetrennten Verfahren zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Der Kopf der Bande, Ibrahim K., muss zwölfeinhalb Jahre hinter Gitter, die Nummer zwei, Pedro E., elfeinhalb Jahre. Acht Jahre Haft ordnete das Gericht im Fall von Costa F. an, der Ex-Fußballprofi Hansen in die Bande geschleust haben soll. Das Gericht verurteilte Hansen zu zweieinhalb Jahren, Haci C. zu viereinhalb Jahren Haft.

Bislang sind nur die Urteile gegen Pedro E. und Ibrahim K. rechtskräftig. Im Fall von Kevin Hansen sind sowohl Staatsanwaltschaft als auch Verteidigung in Revision gegangen (das Abendblatt berichtete).

Die Bande war aufgeflogen, nachdem Drogenfahnder am 12. April 2010 im Hafen 1,2 Tonnen Kokain gefunden hatten. Das hochreine Rauschgift im Wert von rund 40 Millionen Euro hatten die Schmuggler in ausgehöhlten Holzbriketts, bestückt mit 1244 schwarzen Päckchen, in einem Frachtcontainer aus Paraguay versteckt.