Der 42-jährige Mann hatte keine Chance zu entkommen. Immer wieder traten die jugendlichen Schläger gezielt gegen seinen Kopf.

Harburg/Neustadt. Der 42-jährige Mann hatte keine Chance zu entkommen. Immer wieder traten die jugendlichen Schläger gezielt gegen seinen Kopf. Am Ende hatten sie ihr Opfer so übel zugerichtet, dass es beinahe gestorben wäre. Besonders perfide - der 42-Jährige ist körperbehindert.

Von morgen an müssen sich Mesut S., 17, und Zana D., 19, wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft soll Zana D. den halbseitig gelähmten Mann in der Nacht des 5. Juni auf der Buxtehuder Straße zunächst mit einem Faustschlag niedergestreckt haben. Obgleich der 42-Jährige bereits bewusstlos am Boden lag, sollen beide mehrfach gegen seinen Kopf getreten haben. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie seinen Tod billigend in Kauf nahmen. Der 42-Jährige erlitt lebensgefährliche Kopfverletzungen und wird dauerhaft entstellt bleiben.

Schon vor der Attacke waren die schwer betrunkenen Halbstarken offenbar völlig grundlos auf zwei weitere Männer losgegangen. Im Fußgängertunnel zwischen Neue Straße und der Straße Karnapp rissen sie einen Mann vom Fahrrad, traten und schlugen auf ihn ein. Nur weil ein Passant beherzt eingriff, ließen sie von ihm ab. Direkt danach attackierten sie einen zufällig vorbeikommenden Passanten und sprangen ihm in den Rücken.

Im nur wenige Hundert Meter entfernten Fußgängertunnel am Harburger Bahnhof hatten ein Jahr zuvor zwei Jugendliche einen Dachdecker im Streit um 20 Cent totgeprügelt.