Ein Kommentar von Annette Stiekele

Als Anfänger hat man es nicht leicht. Schon gar nicht in der Kunst. Ist die Ausbildung erst mal glücklich geschafft, gilt es, Fördergelder zusammenzukratzen, um seine Arbeit vor ein kritisches Publikum zu bringen. Ein Sprung ins kalte Wasser.

Das seit 2004 alle eineinhalb Jahre stattfindende "Freischwimmer"-Festival hat sich als Sprungbrett für den Performance-Nachwuchs im deutschsprachigen Raum bestens etabliert. Es ist mehr als ein Übungsbecken, in dem die Jugend schadlos Nabelschau hält und ansonsten unter sich bleibt. Die fünf betreuenden Häuser, an denen die Künstler ihre Arbeiten präsentieren, garantieren die Aufmerksamkeit neuralgischer Stätten der Performance-Produktion.

Die eine oder andere Bauchlandung gehört natürlich auch dazu. Auf das erkennbare Potenzial kommt es an. Von einigen Teilnehmern wird man nichts mehr hören. Andere, wie das vielversprechende Duo Kalauz und Schick, werden hoffentlich richtig durchstarten.

Beispiele aus der Vergangenheit geben Anlass zur Hoffnung. Die Hamburger Kunst-Band HGich.T etwa war 2009 noch beim "Freischwimmer"-Festival zu Gast, in diesem Jahr hat sie es bereits in die Leistungsschau des freien deutschsprachigen Theaters, das Theater-Festival "Impulse", geschafft. Gleiches gilt für die Rabtaldirndln oder God's Entertainment aus Österreich. Also, weiterhin nur Mut beim Sprung auf die Bühne!