Hamburg. Der Landesvorsitzende des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK), André Schulz, fordert die Einrichtung europaweiter gemeinsamer Ermittlungsgruppen zur schnelleren Strafverfolgung bei grenzüberschreitender organisierter Kriminalität. Europaweit agierende Kriminelle nutzen, sagt Schulz, die Freiheiten innerhalb des Schengen-Raumes hemmungslos für ihre Zwecke aus. "Es sind heute nicht mehr nur gestohlene Kraftfahrzeuge, die in großem Stil verschoben werden, sondern auch Baumaschinen oder Bootsmotoren", sagt der Kriminalbeamte. Neben "alten" Betrugsmaschen wie dem Enkeltrick boomen auch neue Formen, wie das Ausspähen von Bankkarten-Daten, das sogenannte Skimming.

Schulz: "Für kriminalpolizeiliche Sachbearbeiter und Staatsanwälte sind europaweite Ermittlungen oft mühselig, enorm zeitaufwendig und meist wenig Erfolg versprechend. "Der internationale Austausch von Informationen und das internationale Rechtshilfeverfahren muss mit schnelleren behördlichen Reaktionszeiten ausgestattet werden", so die Forderung des BDK-Vorsitzenden. Die Möglichkeiten der Nutzung von "Joint Investigation Teams", gemeinsamen internationalen Ermittlungsgruppen, müsse ausgebaut und sollte auf eine andauernde Nutzung ausgerichtet werden.