Hamburg. Blumensträuße werden völlig überbewertet. Erst sehen sie prächtig aus, die Freude über dieses häufig recht teure und (in vielen Ehen) seltene Präsent ist groß. Und dann verwelken sie im trüben Blumenwasser und hinterlassen einen Dreckrand in der Vase. Ein deprimierender Anblick.

Blumenhändler werden es zwar nicht gern hören: Aber Blumen sehen auf der Wiese und im Garten nun mal viel schöner aus. Auch am Straßenrand machen sie eine gute Figur - wie die Krokusse am Sievekingplatz in der Neustadt (siehe Foto). Ist es nicht toll, wie sich die kleinen Kerlchen den Abgasen zum Trotz behaupten? Blumen wird ja nachgesagt, Fröhlichkeit zu verbreiten. Menschen sollen in der Umgebung von Blumen auch mehr Spaß am Leben haben. Vielleicht wären sogar rabiate Auto- und Fahrradfahrer mit mehr Krokussen und Tulpen am Straßenrand ein bisschen gelassener.

Wir alle können übrigens mithelfen - mit ein wenig Subversion. Denn am 15. April sind die Menschen weltweit dazu aufgerufen, am "Sunflower Guerilla Day" in ihrer Stadt Sonnenblumen zu pflanzen. Das Prinzip: In einen Laden gehen, Sonnenblumenkerne kaufen, eine hässliche Ecke finden, Kerne in die Erde drücken, warten - und über die Sonnenblumen freuen. Quasi als Akt botanischen Ungehorsams ...