Ein Kommentar von Alexander Laux

Beim Blick auf Borussia Dortmund erblassen die HSV-Fans in diesen Tagen nicht nur vor Neid, weil der Tabellenführer 22 Punkte vor den Hamburgern liegt. Dem BVB ist es in den vergangenen Monaten gelungen, den nicht nur talentierten, sondern auch so überaus erfolgreichen Nachwuchs langfristig an den Klub zu binden. Ob Götze, Sahin, Kagawa, Barrios, Großkreutz oder Schmelzer, Sven Bender, Weidenfeller und Lewandowski - das Korsett des Teams steht bis mindestens 2013 unter Vertrag.

Und beim HSV? Nicht alleine, dass acht Spieler, darunter Frank Rost, Ruud van Nistelrooy, Piotr Trochowski und Zé Roberto, zum Saisonende ablösefrei gehen können. Zusätzliche Gefahr lauert vor allem darin, dass im Juni 2012 - inklusive der Verträge von vier derzeit verliehenen Profis - gleich elf Kontrakte enden, darunter der von Mladen Petric.

Es wäre höchste Zeit, mit dem Kroaten über eine Vertragsverlängerung zu sprechen, schließlich ist seine Torgefahr unverzichtbar. Oder aber, sollten die Gespräche scheitern, über einen Verkauf nachzudenken, schließlich kann es sich der HSV in seiner finanziell angespannten Lage kaum erlauben, Spieler dieser Güte ohne Ertrag ziehen zu lassen.

Problematisch in der jetzigen Konstruktion ist nur, dass es Bald-Sportchef Frank Arnesen laut Verbandsstatuten strengstens verboten ist, mit Spielerberatern im Auftrag des HSV zu verhandeln. Da in der Vergangenheit vor allem der frühere HSV-Chef Bernd Hoffmann die Kontakte zu den Agenten hielt, droht der in der Transferfalle sitzende Verein jetzt wertvolle Zeit zu verlieren.