Hamburg. Millionen ZDF-Zuschauer kennen sie seit 1983 in ihrer Rolle als Vera Drombusch, die sie elf Jahre lang spielte. Seit fünf Wochen liegt Witta Pohl, 73, auf der Intensivstation, berichtet "Bild am Sonntag". Die Hamburger Schauspielerin kämpft gegen Leukämie. Das bestätigte ihr Ex-Ehemann Charles Brauer, 75, dem Blatt.

Der "Tatort"-Star sagt: "Ich hoffe, dass sie alles gut übersteht, und wünsche ihr natürlich das Beste." Brauer war bis 1976 mit Witta Pohl verheiratet, hat mit ihr die Zwillinge Stefanie und Florian, heute 43. Brauer: "Ich bin mit meinen Kindern in engem telefonischen Kontakt, damit ich immer auf dem neuesten Stand bin." Schon in den nächsten Tagen, hofft ihre Familie, darf sie die Intensivstation verlassen.

Witta Pohl habe schon seit einiger Zeit über Unwohlsein und Erschöpfungszustände geklagt, Anfang Februar sei sie im Hof ihres Hauses in Hamburg zusammengebrochen. Stefanie und Florian Brauer: "Unsere Mutter wird sicher noch einige Wochen im Krankenhaus bleiben müssen." Gemeinsam mit Witta Pohls Geschwistern kümmern sich die Kinder um ihre Mutter. Auch Kollege Hans-Peter Korff, 68, der in "Diese Drombuschs" Witta Pohls Ehemann Sigi spielte, ist in großer Sorge. Seit dem Selbstmord ihres Filmsohnes Mick Werup im Januar hatten beide häufig miteinander telefoniert. Korff: "Sie war sehr deprimiert und traurig, wirkte geschwächt", so Korff. "Aber wir haben das auf den Tod von Mick zurückgeführt."

1991 hatte Witta Pohl den Verein Kinderluftbrücke gegründet. Der TV-Star organisierte Hilfstransporte nach Osteuropa, brachte medizinische Geräte, Medikamente und Lebensmittel in Krankenhäuser und Waisenhäuser. Witta Pohl reiste nach Afrika und Bulgarien, engagierte sich nach dem Tsunami 2004 für Kinder auf Sri Lanka. Sie ist Ehrenbotschafterin der Unesco für das Tschernobyl-Hilfsprogramm. Für ihr soziales Engagement erhielt sie das Bundesverdienstkreuz.