Besucher geben aber weniger Geld aus, klagen die Schausteller

Hamburg. Begleitet von drei lauten Böllerschüssen schritt Hamburgs neuer Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) am Freitag zu einer seiner ersten Amtshandlungen. Er durchschnitt um 15 Uhr ein Band und eröffnete damit den Frühlingsdom auf dem Heiligengeistfeld.

Der Frühlingsdom wartet mit zwei Neuheiten auf. Zum einen werden kostenlose Armbänder für Kinder verteilt, sogenannte "Kinder-Finder", worauf deren Eltern ihre Handynummer schreiben können. So kann jeder Passant, der ein Kind entdeckt, das im Trubel "verloren gegangen" ist, die Eltern anrufen.

Die zweite Premiere: Ein klassisches Kasperletheater. Die 21-jährige Stephanie Vespermann leitet das Theater und spielt selbst mit. Verschiedene Stücke will sie im Repertoire haben, stündlich führt sie mit ihrem Team das Puppenspiel auf. "Damit wollten wir zurück zu den Ursprüngen des Jahrmarkts", sagte sie. Außer diesen Premieren bietet der Dom wieder alles das, wofür das Volksfest bekannt ist. Karussells, Achterbahnfahrten, Zuckerwatte und gebrannte Mandeln. Für vier Wochen öffneten die 265 Schausteller mit insgesamt rund 2200 Beschäftigten ihre Fahrgeschäfte und Buden. Das historische Hexendorf ist auch wieder dabei. Da die Osterfeiertage mit dem letzten Dom-Wochenende zusammenfallen, hat die Glitzerwelt dieses Jahr einen Tag länger geöffnet. Bis zum Ostermontag, 25. April, läuft das große Volksfest im Norden. Die Betreiber hoffen auf drei Millionen Besucher.

Indes sind die kleinen Schausteller in großer Sorge um ihre Existenz. Der Pro-Kopf-Umsatz auf dem Dom gehe zurück, beklagte der Präsident des Hamburger Schaustellerverbandes, Manfred Pluschies. "Das ist jetzt ein Problem für uns", sagte Pluschies. Gerade bei gutem Wetter gingen viele Dom-Besucher entweder nur zu den großen Attraktionen oder einfach auf dem Heiligengeistfeld spazieren, ohne viel Geld bei den kleinen Buden auszugeben. Im Winter sei das anders, da werde viel mehr Umsatz mit den Heißgetränken gemacht.

Der Dom ist montags bis donnerstags von 15 bis 23 Uhr, freitags und sonnabends bis 24 Uhr geöffnet. Sonntags und am Ostermontag öffnet er von 14 bis 23 Uhr. Am Karfreitag bleibt das Volksfest zu.