Hamburg. Im vergangenen Jahr hat die Hamburger Polizei erstmals die Übergriffe auf Polizeibeamte statistisch erfasst. Danach hat es 984 gewalttätige Angriffe auf Polizisten gegeben. "Nach dem Angriff auf die Polizeiwache Lerchenstraße im Jahr 2009 sollte ein Lagebild erstellt werden", sagt Joachim Lenders, Landesvorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG). Damals hatten Vermummte die Eingangstür verriegelt und versucht, die Wache anzuzünden.

Bei den Taten im vergangenen Jahr wurden 332 Polizisten verletzt, davon 24 so schwer, dass sie für längere Zeit dienstunfähig waren. Am häufigsten, nämlich 157-mal, wurden die Beamten von Randalierern auf der Straße angegriffen, 132-mal bei Schlägereien auf der Straße, in 102 Fällen auf Demonstrationen und 21-mal bei Fällen von häuslicher Gewalt. Am häufigsten verletzt wurden Beamte der Davidwache. Sie meldete 209 Fälle. Dann folgen Lerchenstraße (149), St. Georg (74) und die Wache in Rahlstedt (70). In der Regel handelte es sich bei den Angreifern um Männer. Allein von den 729 registrierten Übergriffen von Erwachsenen waren 609 Verdächtige männlich. Die Erhebung ergab auch, dass etwa 80 Prozent der Tatverdächtigen alkoholisiert waren, unter Drogeneinfluss standen oder psychisch krank waren.

Wie Hamburg im bundesweiten Vergleich dasteht, ist noch nicht bekannt. Die Auswertung in den übrigen 15 Bundesländern läuft noch.