Ein Rentenbeitrag von Rainer Grünberg

Als der legendäre englische Fußballprofi Sir Stanley Matthews, ein Rechtsaußen, 1965 für Stoke City sein letztes Ligaspiel bestritt, war er 50 Jahre alt. Das muss in diesen Tagen erwähnt werden, da Erfahrung wieder zu zählen beginnt. Wie im richtigen Erwerbsleben reißt auch im Sport der Fachkräftemangel Lücken in die Belegschaften. Besonders der Beruf des Torhüters scheint derzeit von den Arbeitgebern nachgefragt. Beispiele gefällig: Jens Lehmann darf sich mit 41 Jahren noch mal auf die Bank des FC Arsenal setzen, der Schwede Tomas Svensson, 43, soll die Handballer des BM Valladolid heute in Hamburg in der Champions League halten, und in Moskau hat gerade der tschechische Eishockey-Nationaltorwart Dominik Hasek seinen Vertrag um ein Jahr verlängert. Er ist 46. Und vergessen wir nicht Michael Schumacher, 42. Mercedes, zugegeben die Marke für den soignierten Herrn, vertraut ihm auch in diesem Jahr sein teuerstes Modell an, einen Formel-1-Boliden.

Dass Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter weiter hervorragende Leistungen bringen können, war zwischenzeitlich in Vergessenheit geraten; nicht nur im Sport. Ganz ohne Aufwand geht das nicht. Lehmann, Svensson, Hasek und Schumacher stehen dann auch für Tugenden, die lange als altmodisch galten, es aber nicht sind: Ehrgeiz, Disziplin und Selbstkritik. Das macht dieses Quartett nicht nur zu Idolen, sondern zu Vorbildern. Bitte nachmachen!, möchte man da den Jüngeren zurufen.