Eine Glosse von Tino Lange

Im Hip-Hop-Slang gibt es den Begriff der "Kollabo" für Auftritte von Gästen im Tonstudio oder auf der Bühne - sprich wenn zum Beispiel Jan Delay mit Udo Lindenberg "Ganz Anders" singt. Generell gab und gibt es im Popuniversum ungezählte sehr interessante "Kollabos" wie "Where The Wild Roses Grow" von Nick Cave und Kylie Minogue. Oder "Something Stupid" von Frank Sinatra und Nancy Sinatra respektive Robbie Williams und Nicole Kidman.

Die Grundregel dabei klingt ein wenig nach Baumarkt: Geht nicht gibt's nicht. Happy-Sound-Bandleader James Last etwa kollaborierte 2004 für sein Album "They Call Me Hansi" bis zum Kollabieren mit Tom Jones, Luciano Pavarotti, Wu-Tang-Clan-Rapper RZA, Jan Delay und vielen weiteren Künstlern.

Für Berlins Ober-Rapper Bushido blieben so bislang nur die Reste übrig: Fler, Oliver Pocher und Karel Gott. Nicht einmal Nena konnte er erobern, die ist jetzt bei der Hauptstadt-Konkurrenz gelandet und singt zusammen mit dem Prolo-Duo Die Atzen den Song "Strobo Pop". Die entsprechende Single stieg jüngst in den Top 20 der deutschen Single-Charts ein. Jetzt feiern sie wahrscheinlich die ganze Nacht, auch wenn das Lied nicht so der Hit ist. Aber es gibt schlimmere "Kollabos". Wer erinnert sich nicht mit Schrecken an Zlatko und Jürgen. Oder Veh und HSV.