Laut Bekennerschreiben wollten die Unbekannten die Baubehörde treffen

Neustadt. Nach dem Anschlag auf die Wirtschaftsbehörde, bei dem das Gebäude an der Wexstraße mit Steinen und Farbe beschädigt worden war, sind mehrere Bekennerschreiben aufgetaucht. Darin geben die Verfasser an, dass es sich bei dem Adressaten des Anschlags eigentlich um die Stadtentwicklungsbehörde handelt. Diese befindet sich in der Nachbarschaft zur tatsächlich getroffenen Wirtschaftsbehörde. Offenbar haben sich die Täter in der Adresse geirrt.

Laut Polizei beziehen sich die Verfasser der Bekennung, die per E-Mail verschickt worden ist, auf einen weiteren Anschlag Mitte Februar. Damals zündeten Unbekannte einen Bagger an der Bernhard-Nocht-Straße an, um gegen ein Bauprojekt zu protestieren. Auch der jüngste Anschlag in der Nacht zu Montag sei als Protest zu verstehen. So heißt es in dem Schreiben: "Mietwahnsinn stoppen, Leerstand besetzen, autonome Projekte verteidigen." Unterschrieben ist die Mitteilung mit "Autonome Gruppen". Um wen es sich dabei genau handelt, ist allerdings noch unklar.

Anwohner hatten am Montag um 2.35 Uhr das Klirren von Glas gehört und drei Personen in dunklen Kapuzenpullovern davonlaufen sehen. Eine Fahndung der Polizei mit mehreren Peterwagenbesatzungen blieb erfolglos. Laut Wirtschaftsbehörde beträgt der Schaden an dem Hintereingang ihres Gebäudes mehrere Tausend Euro. So sind mehrere Scheiben durch die Steinwürfe zu Bruch gegangen. Außerdem wurden Teile der Fassade mit blauer Farbe beschmiert. Da es sich offenbar um einen politisch motivierten Anschlag handelt, ermittelt die Staatsschutzabteilung der Polizei. Hinweise an die Tel. 428 65 67 89.