Hamburg. Die Hamburger Woche der Brüderlichkeit ist gestern in der jüdischen Talmud-Tora-Schule im Grindelviertel eröffnet worden. Bis zum 28. März stehen unter dem Motto "Aufeinander hören - miteinander leben" zahlreiche Veranstaltungen und Lesungen auf dem Programm.

Bischofsvertreter Jürgen Bollmann rief dazu auf, sich "konsequent und kompromisslos" für Minderheiten einzusetzen. Dazu tragen auch das friedliche Miteinander der Kulturen und der Dialog der Religionen bei.

Veranstalter ist die Hamburger Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. "Ich bin froh, dass die Religionsgemeinschaften in Hamburg auf vielfältige Weise miteinander im Gespräch sind", sagte Bollmann.

Im Mittelpunkt der Eröffnungsveranstaltung stand die Lesung von Briefen der Hamburger Lehrerin Elisabeth Flügge, die sie im Oktober 1941 an ihre Tochter Maria Holst schrieb. Flügge hatte jüdischen Freunden beigestanden, als ihnen die Deportation angekündigt worden war, und über deren Situation in Briefen an ihre Tochter berichtet. Maria Holst persönlich trug die Briefe ihrer Mutter vor und ergänzte sie mit eigenen Erinnerungen.