Winterhude. Der Hamburger Zahnarzt Matthias T. hat seine Zulassung abgegeben. Dies bestätigte die Gesundheitsbehörde auf Nachfrage der Nachrichtenagentur dapd. Der Entzug der Zulassung sei deshalb nicht mehr nötig, sagte ein Sprecher der Behörde. Die Gesundheitsbehörde hatte bereits ein Verfahren zur Entziehung seiner Approbation eingeleitet, denn Matthias T. wird vorgeworfen, mindestens 30 seiner früheren Patienten grob falsch behandelt zu haben.

Deshalb ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung und Betrugs, wie das Abendblatt vergangene Woche berichtete.

Der mutmaßliche Betrüger-Zahnarzt habe, so die Schilderungen seiner ehemaligen Patienten, viel zu hohe Kosten abgerechnet. Auch fügte er seinen Patienten schwere Schäden bei seinen Behandlungen zu: Teile des Kieferknochens wurden herausgebrochen, überflüssige Operationen veranschlagt, unnötig Zähne gezogen.

Der Zahnarzt ist nach Angaben seines Anwalts manisch-depressiv erkrankt, befindet sich in psychologischer Behandlung und hatte seine Praxis bereits im Sommer vergangenen Jahres geschlossen.

Auch wenn die Ermittlungen der Hamburger Staatsanwaltschaft zu einer Verurteilung des mutmaßlichen Betrügers führen sollten, können die Opfer, die sich mittlerweile Anwälte genommen haben, nicht mit Schadenersatz rechnen. Denn Matthias T. ist pleite. Auch seine Haftpflichtversicherung zahlt bisher nichts an die Opfer, da es sich hierbei aus ihrer Sicht nicht um gültige Verträge handelte.