Die Küche liegt zum Garten raus. Ideal für Jutta Neumann, 52. Während auf dem Herd das Essen köchelt, nutzt sie die Zeit, zupft mal eben Unkraut aus der frühjahrsweichen Erde. Kaum ein Tag, an dem die Bauingenieurin und Mutter eines erwachsenen Sohnes nicht doch noch etwas findet, was im Garten zu tun wäre. Seit 1991 lebt sie mit ihrem Lebensgefährten Bernd Sembritzki in der Fritz-Schumacher-Siedlung in Langenhorn, die auf jetzt 90 Jahre Geschichte zurückblicken kann.

Nur durch Zufall hatte sie damals eine Frau kennengelernt, die Nachmieter für ihr Heim und den dazugehörenden 600 Quadratmeter großen Garten an der Tangstedter Landstraße suchte. Voraussetzung für den Vertrag: Der Folgemieter musste etwas von Pflanzenpflege verstehen. "Sie ließ mich die Blumen in den Beeten bestimmen", erinnert sich Jutta Neumann. Sie bestand die Prüfung knapp. Das Leben als Börnerin - so nennen sich die Siedler - hat aus Jutta Neumann eine Gartenexpertin gemacht. Mehr noch: Heim und Garten verlässt sie ungern, allenfalls für Trips an die Ostsee. Woanders wohnen? "Auf keinen Fall. Ich werde hier mit den Füßen zuerst rausgetragen."