Inhaberin Souâd Amrani wendet sich von der Gastronomie ab. Die Frau von Sternekoch Wahabi Nouri hat aber schon Pläne für die Zukunft.

Hamburg. Es war eines der kleinen Cafés in Eppendorf mit viel Liebe zum Detail. Nach vier Jahren bleiben die Türen des Café Fleur de Piment ab April geschlossen. Die Inhaberin Souâd Amrani, 44, geht neue Wege. In der offenen Küche wurde bislang marokkanisches Frühstück mit Crêpes, Café, Espresso oder aromatischem Tee und frisch gebackenen Madeleines zubereitet. Jetzt schaut sich ein Paar die zum Verkauf stehenden exquisiten Küchengeräte an - das auch sein Glück in der Gastronomie versuchen will.

Ihr Glück hat die Frau des Sternekochs Wahabi Nouri hier nicht gefunden. Es gab Streit mit den Nachbarn wegen der Lautstärke und Essensgerüchen. Doch das allein sei nicht ausschlaggebend gewesen. "Am Ende war ich einfach nur noch müde und hatte meinem neunjährigen Sohn gegenüber ein schlechtes Gewissen", sagt Souâd Amrani, die zuvor als Verkäuferin in Juweliergeschäften wie Cartier und Bulgari gearbeitet hatte. Am Anfang habe ihr das Café Spaß bereitet. Sie wollte mit Kochkursen der Nachfrage im Sternerestaurant Piment ihres Mannes nachkommen und gleichzeitig Öle, Gewürze und handgemachte Dekoartikel und Kerzen aus Marokko und Mauritius verkaufen. "Für die Einfuhr musste ich viele Steuern und den Zoll bezahlen", sagt sie. Am Ende habe die gebürtige Marokkanerin dann eingesehen, dass die Gastronomie nichts für sie sei.

Nun freue sie sich, ihren Hobbys wie Hockey und Yoga nachkommen zu können. "Außerdem", sagt Souâd Amrani, "möchte ich ab Sommer Kunstgeschichte studieren." Darüber hinaus schreibt sie an ihrem ersten Roman, "mit persönlichen Erlebnissen", aber keine Autobiografie. Die bevorstehende "kreative Phase", wie sie es nennt, soll aber vor allem ihrem Sohn Hamzah zugutekommen. Demnächst wird der Schuhladen Catwalk am Eppendorfer Baum 34 einziehen - der Traum von 1001 Nacht ist ausgeträumt.