Eine Reminiszenz von Alexander Josefowicz

Ich konnte mich bis zum letzten Wochenende gar nicht mehr daran erinnern, aber in den frühen 90er-Jahren gehörten neben Nirvana, Metallica und anderen Lärmgaranten noch zwei weitere Langhaarige zu meinen Helden: Wayne und Garth. Die beiden Chaoten aus dem Film "Wayne's World" waren irgendwie durch das Raster gerutscht, dem aktiven Wissen entfleucht. Bis letzten Freitag. Da saßen wir in gemütlicher Runde herum und tranken Bier, quatschten über dieses und jenes und alles. Und irgendwann verkündete jemand eine Idee:

"Kommt, wir setzen uns jetzt in mein Auto und hören 'Bohemian Rhapsody'!" Der bierselige Aufruf stieß auf ungeteilte Begeisterung. Und auf dem Weg zum um die Ecke geparkten Gefährt schälten sich die Bilder aus dem Nebel des Vergessens: Wayne und Garth, wie sie mit dem zerbeulten AMC Pacer, dem "Spaßmobil", zu den Klängen von Queens "Bohemian Rhapsody" durch die Straßen fahren, singend und headbangend.

Fünf Minuten später dröhnte das Intro des Songs aus den Boxen. Wer zur richtigen Zeit am richtigen Ort gewesen wäre, hätte vier Erwachsene dabei beobachten können, wie sie in einem geparkten Kleinwagen wieder zu Teenagern wurden, samt Haareschütteln (sofern vorhanden), mehr oder minder textsicherem Mitgrölen und Gelächter.

Daran werde ich mich auch in 20 Jahren noch erinnern, hoffe ich. Das wäre, um es mit Wayne und Garth zu sagen, "exzellent".