Hamburg. Rund 3000 Hamburger Beamte und Angestellte im Schuldienst sind gestern laut Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaften (GEW) dem Aufruf zum Warnstreik für gerechtere Gehälter und gegen Lohnkürzungen gefolgt. "Wir wollen in Hamburg dem künftigen Senat und Olaf Scholz deutlich machen, dass eine Einkommenskürzung bei den Beamten auch auf erbitterten Widerstand stößt", sagte Klaus Bullan, Vorsitzender der GEW Hamburg. Die Bediensteten protestierten gegen die vom schwarz-grünen Senat angekündigte Kürzung ihres Weihnachtsgeldes, für eine Gehaltserhöhung von 50 Euro plus drei Prozent und einen Eingruppierungs-Tarifvertrag für angestellte Lehrkräfte.

Die Beamten, die sich während ihrer Arbeitszeit an den Protesten beteiligt haben, müssen nun mit Konsequenzen rechnen. Laut Gesetz steht ihnen kein Streikrecht zu. "Wenn wir davon Kenntnis haben, dass ein Beamter nachweislich gestreikt hat, wenden wir das Gesetz an und leiten ein Disziplinarverfahren gegen die betreffende Person ein", sagte Jasmin Eisenhut, Sprecherin der Schulbehörde, dem Abendblatt. Bei den Schulleitern hat die Behörde bereits Listen mit den Namen der am Warnstreik beteiligten Beamten angefordert. Den Staatsdienern drohen Verweise in ihren Personalakten, die sich negativ auf Beförderungen auswirken können. Außerdem könnte es Gehaltskürzungen und möglicherweise sogar Entlassungen aus dem Beamtenverhältnis geben.