Hamburg. Betreibt die Enthüllungsplattform WikiLeaks Geheimnisverrat oder birgt die Veröffentlichung geheimer Dokumente im Netz eine Stärkung der Bürgerrechte? Zur Klärung dieser Kernfrage trafen sich am Donnerstag die US-amerikanische Generalkonsulin Inmi K. Patterson, die Sprecherin des Chaos Computer Clubs, Constanze Kurz, der ehemalige Bundesdatenschutzbeauftragte Hans Peter Bull und der Medienwissenschaftler Hans-Jürgen Kleinsteuber zu einer Diskussion an der Hochschule der Polizei.

Knapp 120 Gäste verfolgten die kontroverse Diskussion: Patterson griff WikiLeaks-Betreiber Julian Assange massiv an. Sie betonte, er habe kein Fehlverhalten der US-Regierung aufgedeckt, sondern nur der Diplomatie selbst geschadet. Informatikerin Kurz hingegen kritisierte eine verzerrte Debatte und prophezeite weitere Enthüllungsplattformen im Internet.