Fünf Milliarden Euro verwaltet das Geldhaus für Menschen mit großem Vermögen im Norden. Fonds als Anlageobjekt wieder begehrter.

Hamburg. Die Deutsche Bank hat von der Verunsicherung vermögender Kunden profitiert. "2010 war das erfolgreichste Jahr im Geschäft mit vermögenden Privatkunden", sagt Frank Schriever, Mitglied der Geschäftsleitung der Deutschen Bank in Hamburg. In Hamburg und Schleswig-Holstein wurde in diesem Private Wealth Management genannten Geschäftsbereich ein Zuwachs von 307 Millionen erreicht. Im Norden werden allein fünf Milliarden Euro für wohlhabende Kunden verwaltet. Insgesamt sind es 11,4 Milliarden Euro (plus fünf Prozent). Schriever: "Viele Menschen sind weiter verunsichert und übertragen die Verantwortung gern an einen Berater." Denn auch vermeintlich sicherere Anlagen wie Staatsanleihen von Industrieländern hätten an Solidität verloren.

Interesse an Fonds

Da aber die Kunden vor allem Anlagen mit geringen Renditeschwankungen und einen Zins über dem Geldmarkt wünschen, setzt die Bank auf Fondslösungen. "Hier können wir die Schwankungen absichern und mit einem Mix von festverzinslichen Anlagen, Aktien, Rohstoffen und Währungen höhere Renditen als auf dem Tagesgeldkonto erzielen", sagt Schriever. Mit einer solchen Anlage konnte im vergangenen Jahr eine Rendite von 5,6 Prozent erreicht werden. Diese Fondslösungen stünden allen Kunden zur Verfügung, nicht nur den Vermögenden.

Dennoch blieb die Zahl der Privat- und Geschäftskunden mit 556 000 in Hamburg und Schleswig-Holstein konstant. Das Geschäftsvolumen wuchs dagegen im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf 14,3 Milliarden Euro. 2011 soll das Geschäft mit Baufinanzierungen ausgebaut werden. Die Bank sei dafür sogar bereit, auf einen Teil ihrer Marge zu verzichten, sagt Stefan Knoll, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Deutschen Bank in Hamburg. Zudem sollen besonders flexible Baufinanzierungen angeboten werden. Von Mitte 2011 an erwartet das Geldhaus einen allmählichen Anstieg der Hypothekenzinsen. 2010 wurden in Hamburg Baukredite in Höhe von 1,3 Milliarden Euro vergeben (plus 6,6 Prozent).