Hamburg. Altbürgermeister Hans-Ulrich Klose (SPD) hat eine intensive Auseinandersetzung mit dem neuen Hamburger Wahlrecht gefordert. "Fraglos ist das neue Wahlrecht kompliziert", sagte Klose dem Hamburger Abendblatt. Die Absicht selbst sei gut, eben um den Wählern mehr Möglichkeiten zu geben. Dennoch sprach sich Klose dafür aus, das Wahlergebnis genau zu untersuchen. Es müsse wissenschaftlich recherchiert werden, ob die Zahl ungültiger Stimmen zugenommen oder die Zahl der durch das neue Wahlrecht verunsicherten Nichtwähler erheblich gestiegen sei. Ist dies der Fall, müsste ein Bericht an die Bürgerschaft geliefert werden, die sich dann mit dem Thema befassen müsste.

Kloses Vorgänger im Bürgermeisteramt, Peter Schulz (SPD), musste sich erst einmal ausführlich mit dem neuen Wahlrecht beschäftigen. "Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich Briefwahl gemacht", sagte Schulz. Es sei aber nicht sinnvoll, das Wahlrecht alle vier Jahre zu ändern. Schulz' Fazit: "Gibt es keine Katastrophe mit extrem vielen ungültigen Stimmen, sollten wir es bei der jetzigen Praxis belassen."