Sport: Aber Unterschiede bei Kostenbeteiligung für Polizeieinsätze

Hamburger Abendblatt:

Wann waren Sie zuletzt im Stadion - HSV oder St. Pauli?

Christoph Ahlhaus :

Ich war beim ersten Derby im Millerntor. Das war richtig gut. Am Mittwoch ging es leider nicht, weil wir beide ein TV-Duell hatten.

War ja ein spannendes Derby. Der Außenseiter hat gewonnen ...

Ahlhaus:

Soll ja vorkommen ... Wobei ich mich nicht als Außenseiter fühle.

Denken Sie daran, die Veranstalter von Bundesligaspielen an den Kosten der Polizeieinsätze zu beteiligen?

Ahlhaus:

Ich habe grundsätzlich viel Sympathie für diese Idee. Ich finde es komisch, wenn Fußballspieler Millionen verdienen, während Polizeibeamte mit wirklich nicht üppigen Gehältern ihre körperliche Unversehrtheit aufs Spiel setzen. Es wird schwierig, die Akzeptanz dafür zu erhalten. Andererseits ist es weder rechtlich vernünftig durchsetzbar, noch haben wir dafür eine Mehrheit unter den Bundesländern. Deshalb sehe ich mittelfristig keine Chance für so eine Abgabe.

Olaf Scholz:

Ich bin gegen so eine Gebührenerhebung und habe die Pläne des Senats sehr kritisch begleitet - nicht nur, weil sie sowieso nichts werden und trotzdem für die Haushaltsrechnung benutzt worden sind. Sondern auch, weil man sich in Deutschland versammeln können muss, ohne dass Leute, die sich schlecht benehmen, einen daran hindern. Es ist die Aufgabe der Polizei, das zu gewährleisten.

Der CDU/GAL-Senat hatte die Zuschüsse für das Tennisturnier am Rothenbaum und für das Galoppderby in Horn gestrichen, für den Marathon nicht. Was soll noch bezuschusst werden?

Ahlhaus:

Die Frage ist, welche Chancen die Veranstaltungen in Zukunft haben. Man kann ein- oder zweimal unterstützen. Aber wenn daraus eine dauerhafte Unterstützung erwächst, weil sich die Veranstaltung nicht alleine trägt, muss man sehr genau abwägen.

Scholz:

Wir müssen dafür sorgen, dass beide Veranstaltungen Zukunft haben.

Halten Sie Olympische Spiele in Hamburg für realistisch?

Ahlhaus:

Ich halte das für realistisch und befürworte eine Bewerbung.

Scholz:

Wir wollen die Stadt darauf vorbereiten, dass sie sich bei Gelegenheit bewerben kann. Das ist nicht bald.